Zecken und Flöhe bedrohen bereits jetzt Haustiere
Die ersten lauen Tage, die ersten warmen Sonnenstrahlen und Mensch und Tier zieht es ins Freie – und dort warten bereits die kleinen Vampire. Kaum ein Tierhalter denkt schon an die Gefahr durch Parasiten, doch bereits jetzt ist für Hunde und freilaufende Katzen ein Schutz vor Flöhen und Zecken notwendig. Flöhe sind das ganze Jahr über aktiv und Zecken werden aktiv, sobald es mehr als etwa fünf Grad warm ist. Floh- und Zeckenschutzmittel sollten deshalb durchgehend eingesetzt werden.
Viele der Parasiten können lebensgefährliche Erkrankungen übertragen und einige davon lassen sich nicht wirklich behandeln. Eine besonders heimtückische Krankheit, die in Deutschland immer mehr Hunde betrifft, ist die Babesiose. Sie ist auch bekannt als Hunde-Malaria. Übertragen wird sie durch die Auwald- oder Wiesenzecke. Die Symptome ähneln denen der Malaria beim Menschen: Fieber, Blutarmut und schwere Entzündungsreaktionen. Deshalb sollte auf den Schutz nicht verzichtet werden. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass manche für Hunde geeigneten vorbeugenden Mittel für Katzen lebensbedrohlich sein können. Katzen sind zwar wegen ihrer intensiven Fellpflege vor Zecken besser geschützt, sie stellen jedoch eine größere Ansteckungsgefahr für Menschen und besonders Kinder dar.
Zeckenmittel mit dem Wirkstoff Permethrin dürfen bei Katzen nicht angewendet werden. Die bei Hunden gut verträgliche Substanz ist für Katzen lebensgefährlich, da sie den Stoff wegen eines Enzymmangels nicht abbauen können. In der Gebrauchsinformation permethrinhaltiger Floh- und Zeckenmittel wird auf diese Unverträglichkeit des Arzneimittels für Katzen hingewiesen.
In Europa ist die Schildzecke, auch „Gemeiner Holzbock“ genannt, die häufigste vorkommende Zeckenart. Zecken wurde zum gefährlichsten Tier Europas gewählt. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist beim Menschen die bekannteste durch Zecken übertragene Viruserkrankung. Sie wird durch Viren verursacht, die beim Stich durch infizierte Zecken übertragen werden und das Gehirn befallen können. Die Borreliose oder Lyme-Krankheit ist eine weitere Infektionskrankheit, die bei Menschen, Säugetieren und Vögeln auftreten kann.
Nach einer Studie des Robert-Koch-Instituts erhöhen Katzen als Haustiere das Risiko für eine Borreliose-Infektion bei Menschen mehr als es Hunde tun. Möglicherweise geraten Zecken, die das Haustier trägt, an Kinder, wenn sie mit ihm schmusen. Bereits sieben Prozent der 14– bis 17-Jährigen sind demnach bereits mindestens einmal von einer infizierten Zecke gebissen worden.
Menschen können sich zumindest gegen FSME impfen lassen. Für Tiere stehen verschiedene Tierarzneimittel mit langanhaltender Wirkung zur Abwehr von Zecken zur Verfügung. Der Besuch eines Tierarztes oder eines Fachgeschäftes mit Beratung ist empfehlenswert.