Katzen können das Leben eines Menschen ungeheuer bereichern. Um aber für beide Seiten ein glückliches Zusammenleben zu garantieren gibt es einiges zu beachten:
Bin ich als Katzenhalter geeignet?
Katzen lieben ruhige Töne und Menschen, die sich achtsam bewegen. Hastige und nervöse Bewegungen, laute Musik und lautes Reden sind Katzen zuwider.
Wer eine Katze anschafft, geht eine Lebensgemeinschaft für ca. 15 Jahre mit einem oft recht eigenwilligen und kaum manipulierbaren Lebewesen ein. Wenn eine Katze allerdings ihren Menschen liebt, so tut sie dies bedingungslos. Dieser muss sich dann aber auch viel Zeit für sie nehmen. Den Zeitpunkt, wann die Katze Gesellschaft und Zeitvertreib haben will, bestimmt sie ganz alleine.
Katzen, deren oft massive Forderungen nach Ansprache nicht erfüllt werden, verkümmert. Sie wird träge und gelangweilt. Nichts aber ist schlimmer für Katzen als Langeweile. Wer alleine lebt und berufstätig ist, sollte sich daher gleich zwei Katzen anschaffen. Am besten fährt man hier natürlich mit Wurfgeschwistern, die von Geburt an zusammen sind. Aber auch Katzen, die neu zusammenkommen, können eine große Freundschaft zueinander entwickeln. Selbst wenn es zwischen zwei Katzen nicht die große Liebe ist und man in der gemeinsamen Wohnung eher auf Distanz lebt, kann es eine harmonische Beziehung werden.
Schließlich ist es auch interessant den Mitbewohner den ganzen Tag zu beobachten, das ist immer noch besser als Langeweile, unter der die intelligenten Stubentiger sehr leiden. Wer die ganze Woche über berufstätig ist, sollte wenigstens den grölten Teil des Wochenendes mit seiner Katze verbringen.
Kommt eine Katze in einen Familienhaushalt, so müssen alle Familienmitglieder damit einverstanden sein, denn Katzen liebt man oder liebt man nicht. Tolerieren geht nicht. Ein wichtiger Aspekt ist auch der entsprechende Paragraph im Mietvertrag. Ein generelles Tierhalteverbot im Mietvertrag ist ungültig. Allerdings wird niemand gerne Streit mit Vermieter oder Mitmietern haben wollen. Deshalb empfiehlt es sich vor Anschaffung einer Katze mit dem Hausbesitzer darüber zu reden und sich die Genehmigung schriftlich erteilen zu lassen.
Selbstverständlich achtet ein verantwortungsbewusster Katzenhalter darauf, dass kein Mitbewohner oder Nachbar durch sein Tier belästigt wird.
Grundausstattung für die Katze
- Ausbruchsicherer Transportbehälter für den unerlässlichen Gang zum Tierarzt oder für die Mitnahme auf Kurzreisen.
- Möglichst mehrere standfeste Futter- und Wassernäpfe aus einem leicht zu reinigenden Material (kein Weichplastik).
- Katzentoilette und Schaufel zum Entfernen der feuchten Hinterlassenschaften.
- Katzenkamm und -bürste für die Fellpflege.
Schlafkorb oder Schlafhöhle.
Hier muss man sich allerdings darüber im klaren sein, dass die wenigsten Katzen sich vorschreiben lassen, wo sie zu ruhen oder zu schlafen haben. Auf jeden Fall sollten die Schlafplätze immer erhöht sein. Keine Katze schläft gerne auf dem Fußboden.
Zur Schonung für die eigenen Möbel ist auch ein Kratzbaum unerlässlich. Hier ist darauf zu achten, dass der untere Stamm so hoch ist, dass die Katze in gerecktem Zustand daran kratzen kann. Auch sollte der Kratzbaum immer frei zugänglich sein. Eine Aufstellung vor dem Fenster ist so ziemlich das Interessanteste, was man seiner Katze bieten kann.
Kätzchen oder ausgewachsene Katze
Es ist sicher schön, eine kleine Katze aufwachsen zu sehen, die sich dann auch ihrem Menschen gut anpasst. Allerdings ist auch das Zusammenleben mit einem bereits erwachsenen Tier sehr interessant. Jede Katze ist eine ganz eigene Persönlichkeit und wenn der Mensch diese Persönlichkeit respektiert, kann auch mit einer erwachsenen Katze nichts schief gehen.
Ein sicher nicht unwesentlicher Aspekt ist, dass man beim Zusammenleben mit einer Jungkatze mit Schäden am Inventar rechnen muss. Es braucht lange Zeit, bis die kleine Katze kapiert, dass sie nicht an den Möbeln kratzen darf. Mit Schimpfen und Bestrafen erreicht man oft das Gegenteil, da sie für jede Art der Ansprache empfänglich ist und alles für Spiel hält. Ausgewachsene Katzen dagegen haben meistens gelernt, dass man das nicht darf.
Kater oder Katze
Die Frage stellt sich einem Katzenfreund eigentlich nicht. Anders als bei vielen Hunden müssen auch zwei zusammenlebende Katzen nicht unbedingt unterschiedlichen Geschlechts sein. Wenn überhaupt, gibt es zwischen den Geschlechtern nur unerhebliche Unterschiede. Katzen sind zierlicher und angeblich anschmiegsamer als Kater. Kater sind distanzierter und eigenwilliger. Allerdings gibt es etliche Beispiele, bei denen es genau umgekehrt ist. Wer also einmal Ja zur Katzenhaltung gesagt hat, sollte es einfach dem Zufall überlassen. Ein verantwortungsbewusster Katzenhalter wird sein Tier – ganz gleich ob Katze oder Kater – auf jeden Fall kastrieren lassen, so dass sich auch die Frage des Nachwuchses nicht stellt.
Woher bekommt man eine Katze
Am besten geht man ins Tierheim. Durch die teilweise Überfüllung der Tierheime hat man hier auch die größte Auswahl. Auch das dort tätige Pflegepersonal kann sicher einiges über Charakter und Eigenarten der einzelnen Tiere sagen. Darüber hinaus werden in einem verantwortungsvoll geführten Tierheim immer nur gesunde Katzen abgegeben. Die beste Methode ist, sich inmitten der Katzenschar zu begeben und die Tiere auf sich zukommen zu lassen. Ganz schnell wird man sich besonders auf eine Katze konzentrieren.
Je nach Bedarf kann das eine der draufgängerischen Typen sein oder auch eine besonders zurückhaltende. Wenn man sich dann entschieden hat, muss man es sich auch gefallen lassen, dass das zuständige Personal einige Fragen stellt. Schließlich sind die Tierfreunde daran interessiert, dass es ihren Pfleglingen nicht nur gut geht, sondern dass sie vor allem einen Platz fürs Leben erhalten. selbstverständlich ist der Erwerb einer Katze aus einem Tierheim nicht kostenlos. Wenigstens ein Teil der Futter- und Tierarztkosten wird dem neuen Besitzer in Rechnung gestellt. Dafür erhält er aber auch eine geimpfte und entwurmte Katze.
Eingewöhnung in das neue Zuhause
Hat man die Katze im ausbruchsicheren Transportbehälter nach Hause gebracht, so bedeutet dies für sie, dass sie in eine völlig neue Welt kommt. Das wichtigste was man jetzt tun muss, ist für Ruhe zu sorgen. Der Transportkorb wird, nachdem sichergestellt ist, dass alle Fenster und Türen geschlossen sind, geöffnet. Vorsichtig und ganz langsam wird die Katze Schritt für Schritt ihren Korb verlassen und sich dabei ebenso vorsichtig umschauen.
Draufgänger werden daraufhin den gesamten Raum in Augenschein nehmen und selbstbewusst und mit erhobenem Schwanz von allem Besitz ergreifen. Schüchterne Typen werden sich noch vom Korb aus einen Platz aussuchen, wo man sich gut verstecken aber gleichzeitig alles beobachten kann.
Wenn die Katze dann in ihrem Versteck ist, sollte sie auf keinen Fall mit Gewalt dort herausgeholt werden. Zumindest die erste Nacht sollte sie auch in diesem Raum verbringen und das möglichst nicht alleine. Also stellt man Katzenklo, Futter und Spielzeug bereit. Meistens schon nach einem Tag geht die Katze selbstbewusst durch den Raum und streicht ihrem Menschen um die Beine.
Jetzt sollte man alle Türen öffnen, die auch sonst für die Katze zugänglich sein sollen (natürlich nicht die Türe zum Garten oder Balkon). Vorsichtig wird sie alle Räume inspizieren und letztlich in den ersten Raum zurückkehren. Soll die Katze ein sogenannter Freigänger werden, so kann man nach ca. zwei bis drei Wochen die Türe zum Garten öffnen. Hierbei muss gewährleistet sein, dass der Mensch zu diesem Zeitpunkt viel Zeit hat und zu Hause auf die Katze wartet.
Zwischenzeitlich sollte man mehrmals ihren Namen rufen, damit sie merkt, sie ist nicht alleine. Die Katze wird zunächst nur den Gartenbereich in kleinen Kreisen inspizieren. Wenn sie dann wieder reinkommt, sollte man auch ruhig die Türe wieder schließen. Dieses praktiziert man nun einige Tage, bis die Katze genau den Weg kennt.
Optimal ist es, wenn man in die Terrassentüre oder das Mauerwerk eine Katzenklappe einbaut, damit die Katze selbst entscheiden kann ob sie raus oder rein will.
Grundbegriffe der Katzenerziehung
Die sprichwörtliche Unerreichbarkeit der Katze ist ein Märchen. Allerdings geht die Erziehung einer Katze ganz anders vor sich als beim Hund. Wichtigste Voraussetzungen sind Geduld, Ruhe und Konsequenz. Wer einmal eine Katzenmutter bei der Erziehung ihrer Jungtiere beobachtet hat, weiß, dass die Erziehung keineswegs gegen die Natur der Katze ist. Die Katzenmutter ist hierbei sehr geduldig aber konsequent. Die Erziehung geht ohne Gezeter und Gekeife vonstatten. Oft mit einem einzigen Pfotenschlag – dieser allerdings bleibt wirklich der Katzenmutter vorbehalten. Menschenhände sind zum Streicheln da und nicht zum Schlagen.
Findet man es noch niedlich, wenn die kleine Katze einem an die Beine springt, Attacken auf Hände und Füße startet und die kleinen spitzen Zähnchen und Krallen einsetzt, so ändert sich das spätestens mit dem Wachstum der Katze, das auch vor Zähnen und Krallen nicht halt macht. Hier hilft nur eins, von vornherein unterbinden. Ein ganz wichtiges Wort sollte für die Zukunft NEIN heißt sein. Dies darf ruhig in einem schärferen Ton unter Begleitung kleiner Anstupser mit dem Finger, ausgesprochen werden und ist immer dann einzusetzen, wenn die Katze etwas tut, was man ihr abgewöhnen will.
Kastration oder Sterilisation?
Ganz gleich für welches Geschlecht sie sich entscheiden, im Alter von ca. 6 – 8 Monaten kommt unweigerlich die Frage der Unfruchtbarmachung auf sie zu. Bei Katzen äußert sich die Geschlechtsreife durch die sogenannte Rolligkeit. Dieser Ausdruck wurde geprägt durch das Rollen der Katze auf dem Fußboden, wobei sie eindeutige Laute von sich gibt, die den geschlechtsreifen Kater zum Deckakt auffordern sollen. Dies gilt es zu verhindern. Als verantwortungsbewusster Katzenhalter ist ihnen das Problem der Überpopulation von Katzen und Katern bekannt und angesichts der überfüllten Tierheime wollen sie sich nicht mitschuldig machen am Elend der vielen ungeliebten, abgeschobenen und ausgesetzten Katzen. Der Gang zum Tierarzt steht bevor.
Sprach man früher bei der Katze von Sterilisation und beim Kater von Kastration, so spricht man heute ausschließlich bei beiden Geschlechtern von Kastration. Bei der Sterilisation wurden lediglich die Eileiter durchtrennt. Dies hatte zur Folge, dass die Katze zwar unfruchtbar war, die Rolligkeit aber weiter anhielt. Eine Folge dieser Methode waren oft Gebärmuttervereiterungen, die vielfach auch zu spät erkannt wurden.
Sie werden heute kaum noch einen Tierarzt finden, der die Unfruchtbarmachung mittels Sterilisation durchführt. Bei der Katze werden heute grundsätzlich Eierstöcke und Gebärmutter entfernt. Beim Kater werden die Hoden völlig entfernt. Diese Methoden führen nicht nur zur Zeugungsunfähigkeit, sondern schalten den Sexualtrieb völlig aus. Eine Folge davon sind ruhigere, häuslichere und ausgeglichenere Tiere, da sie nicht mehr unter dem Stress stehen, ihrem ausgeprägten Sexualtrieb folgen zu müssen. Es ist ein Märchen, dass der Jagdtrieb ebenfalls unterbunden wird. Katze oder Kater, die immer auf Mäusejagd gingen, werden das auch im Zustand der Kastration beibehalten. Ob ihr Tier nach dem vergleichsweise harmlosen Eingriff an Gewicht zunimmt, haben sie letztlich selbst in der Hand durch Regulierung des Futterangebotes.
Lebenswichtige Impfungen
Wenn man ein noch ungeimpftes Tier erworben hat, so sollte man es schnellstens dem Tierarzt zur Impfung zuführen. Kleine Katzen erhalten im Alter von ca. 6 Wochen die Grundimmunisierung, die in aller Regel die Impfung gegen Katzenseuche und Katzenschnupfen enthält. Diese Impfungen müssen nach ca. 4 Wochen wiederholt werden. Danach sollte man mit dem Tierarzt über weitere wichtige Impfungen sprechen. Z. B. ist eine Tollwutimpfung unerlässlich, wenn die Katze ein Freigänger werden soll. Zudem ist die Tollwutimpfung in allen europäischen Ländern für die Einreise mit dem Haustier vorgeschrieben. Weitere Impfungen gegen etwa Leukose, FIP oder FIV verabreicht der Tierarzt nach Durchführung eines entsprechenden Bluttests.
Die Ernährung der Katzen
Eine ausgewogene Ernährung der Katzen ist gewährleistet, wenn man auf die angebotenen Fertignahrungen zurückgreift. Vor allem die bekannten Marken bieten ernährungsphysiologisch alles, was die Katze zum guten Gedeihen und Wohlfühlen braucht. Es gibt inzwischen ein fast unüberschaubares Angebot an Nahrung für Katzenkinder, erwachsene Katzen oder ältere Katzen. Bei gesundheitlichen Problemen (Nierenerkrankung, Übergewicht, Magenempfindlichkeit, länger anhaltender Durchfall) hält der Tierarzt nach eingehender Untersuchung des Tieres auch eine Auswahl entsprechender Diätkost für ihre Katze bereit.
Selbstverständlich freut sich aber auch fast jede Katze über ein selbsthergestelltes schmackhaftes Futterangebot. Es muss ja nicht jeden Tag sein, aber ab und zu sollten gekochtes Hühnchen mit Reis, gedünsteter Fisch oder gekochtes Rindfleisch auf dem Katzenspeiseplan stehen. Wenn sie ihrer Katze etwas besonders Gutes tun wollen und für ein glänzendes Fell und klare Augen sorgen wollen, so reichern sie jede Nahrung – auch Dosenfutter – mit Milchhefeflocken an.
Denken sie bitte daran, dass Fleisch und Fisch niemals im rohen Zustand verfüttert werden dürfen. Dies gilt in besonderem Maße für Schweinefleisch. Rohes Schweinefleisch kann ein Virus enthalten, das zwar für den Menschen unschädlich ist, bei Hund und Katze aber zum Tode führen kann. Es handelt sich hierbei um das Aujeski-Virus, das die sogenannte Aujeskische Krankheit – auch Pseudowut genannt – verursacht. Katzen, die über einen längeren Zeitraum mit rohem Fisch gefüttert werden, sind verstärkt vom Wurmbefall bedroht und nehmen auf lange Sicht auch den Geruch des Fisches an.
Eine weitere Variante der Vollnahrung ist das Trockenfutter. Hierbei handelt es sich um Futter, dessen Zusammensetzung im großen und ganzen der Dosennahrung gleicht. Allerdings wurde diesem Futter bis zu 90% Feuchtigkeit entzogen. Das bedeutet, dass die Katze diesen Mangel an Feuchtigkeit durch entsprechendes Trinken ausgleichen muss. Vorsicht ist bei der Fütterung von Trockenfutter auch bei kastrierten Katern geboten. Die Trockennahrung kann zu Harngriesbildung führen. Dies bedeutet, der kastrierte Kater kann keinen Urin mehr ablassen, da sein Harnleiter verstopft ist. Das führt bei Nichtfeststellen unweigerlich zur inneren Vergiftung, die tödlich enden kann. Zwischenzeitlich gibt es sowohl im Fachhandel als auch beim Tierarzt Trockenfutter zu kaufen, welches nicht zur Harngriesbildung führt.
Als Getränk bieten sie ihrer Katze ausschließlich Wasser an. Milch ist kein Getränk, sondern Nahrung. Ausserdem vertragen viele erwachsene Katzen keine Milch. Sie bekommen davon Durchfall. Wenn dies der Fall ist, sollten sie auf die Gabe von Milch völlig verzichten. Ein schnellwirkender Durchfallstopper ist Hüttenkäse mit Reis gemischt. Überhaupt sollten sie ihrer Katze je nach Geschmack auch Milchprodukte wie Quark, Joghurt oder Frischkäse anbieten.
Die Fütterung der erwachsenen Katze sollte täglich erfolgen und zwar immer zur gleichen Zeit morgens und abends und immer am selben Ort.
Flöhe
Innen- und Außen-Parasiten, die unsere Stubentiger ganz schön quälen können.
Jede noch so behütete und gepflegte Katze kann von Flöhen heimgesucht werden. Diese Plagegeister sind weder für das Tier noch für den Menschen eine Katastrophe. Umgehend nach Entdecken des Flohbefalls muss man allerdings mit der Bekämpfung beginnen, da diese Tierchen sich explosionsartig vermehren. Es gibt sowohl in Tierhandlungen als auch in Apotheken eine große Auswahl an Flohbekämpfungsmitteln.
Zu empfehlen ist allerdings der Gang zum Tierarzt bzw. das Gespräch mit dem Tierarzt. Er wird ihnen die richtige Medikation zuweisen. Das kann bei einer ruhigen Katze die Behandlung mittels Flohpuder oder Flohspray sein. Die Behandlung damit ist allerdings ziemlich aufwendig, da diese Mittel nach einer Einwirkungszeit wieder restlos aus dem Fell gebürstet werden müssen. Zwischenzeitlich gibt es kleine Ampullen, die zwei Tropfen eines Medikamentes beinhalten, das man der Katze zwischen die Schulterblätter träufelt (weil sie dort nicht mit der Zunge hinkommt).
Auch sogenannte Flohhalsbänder können wirkungsvoll gegen diese Parasiten eingesetzt werden. Hierbei gilt es aber zu beachten, dass diese Bänder immer nur kurzfristig eingesetzt werden und nicht – wie oft empfohlen – wochenlang getragen werden sollen. Flohhalsbänder enthalten ein stark wirkendes Nervengift, das die Katze und auch der Mensch ständig einatmen. Wer völlig auf Chemie verzichten möchte, kann sich die Mühe machen, seine Katze mehrmals täglich mit einem Staubkamm auszukämmen. Bei unter 10 Wochen alten Kätzchen sollte grundsätzlich keine Chemie eingesetzt werden.
Zecken
In den letzten Jahren kann man bei freilaufenden Katzen einen vermehrten Befall mit Zecken feststellen. Es kann hier von April bis Oktober je nach Wohnlage und Witterung sogar von einer Zeckenplage gesprochen werden. Katzenhalter, deren Tiere die Möglichkeit haben, durch einen weitestgehend naturbelassenen Garten oder den angrenzenden Wald zu streifen, können ein Lied davon singen.
Befindet sich in der Nähe des Wohngebietes auch noch ein Bach oder Tümpel und herrscht eine feuchtwarme Witterung, so handelt es sich für die Zecken um einen paradiesischen Lebensraum. Die Zeckenausbeute pro Katze kann hier zwischen drei und sechs Tieren pro Tag liegen. Bei der Zecke handelt es sich um einen Schmarotzer, der sich ausschließlich vom Blut seines Wirtes ernährt. Wenn eine Zecke keinen Wirt findet, so kann sie in der Natur bis zu zwölf Jahre ohne Nahrung überleben. Zecken sitzen an Büschen und Gräsern und lassen sich beim Vorbeikommen der Katze (oder auch des Hundes oder Menschen) einfach auf diese herunterfallen. Oft findet man die nur stecknadelkopfgroßen Zecken noch beim Durchlaufen des Fells. Hat sie sich aber einmal gesetzt, so gilt es zu handeln und hierbei einige Regeln zu beachten. War in früheren Zeiten immer die Rede davon, die Zecke mittels Alkohol zu betäuben bzw. zum besseren Herauslassen mit Margarine, Klebstoff oder Öl zu beträufeln, so steht es heute wissenschaftlich fest, dass man lediglich die Zecke mit einer entsprechenden Zange (beim Tierarzt erhältlich) herauszieht. Hierfür gibt es eine einleuchtende Erklärung: Wenn die Zecke sich festgebissen hat und mit irgendeinem Mittel „bedroht“ wird, so stößt sie eine beträchtliche Menge ihres bakteriellen Speichels aus. Dies führt oft zu bösen Entzündungen. Außerdem übertragen Zecken Krankheiten so z. B. die Babesiose, eine Krankheit, die sich bei Tieren mit Apathie, Fressunlust, Gewichtsabnahme bis hin zu völliger Orientierungslosigkeit äußert. Auch von der Borreliose können Tiere befallen werden. Diese Krankheit äußert sich mit Schmerzen, Lähmungserscheinungen und Gelenkentzündungen. Beide Krankheiten müssen durch den Tierarzt behandelt werden.
Zum Entfernen der Zecke setzt man die Zuckerzange (möglichst keine Pinzette) direkt an der Haut an, damit auch der Kopf vollständig entfernt werden kann. Sitzt die Zange fest, so macht man eine leichte Drehung entgegen dem Uhrzeigersinn und „hebt“ die Zecke heraus. Eine todsichere Methode zur endgültigen Vernichtung der Zecke ist das Verbrennen mittels Feuerzeug im Aschenbecher. Beim Entsorgen in der Toilette besteht die Möglichkeit, dass die Zecke überlebt. Nach erfolgreicher Entfernung des Schmarotzers beträufelt man die Bissstelle mit Alkohol um einer Entzündung vorzubeugen. Es gibt allerdings Katzen, die auf den Biss der Zecke immer allergisch reagieren (z. B. Langhaarkatzen, die eine empfindliche Haut haben). Hier kommt es dann fast bei jedem Zeckenbiss zu einer Entzündung. Diese sollte man mit einer Jodsalbe behandeln, die in jeder Apotheke erhältlich ist.
Hat man einmal eine Zecke übersehen, so kann es passieren, dass sie nach ca. 2 Tagen die Größe einer dicken Erbse erreicht hat. Wenn sie vollgesaugt ist , lässt sie sich von selbst wieder von ihrem Wirt herunterfallen. Besonders unangenehm ist es dann, wenn sie in der Wohnung liegt und man darauf tritt.
Grasmilben
Bei den Milben handelt es sich um kleine, mit dem bloßen Auge kaum wahrnehmbare Spinnentierchen, die unter die Haut kriechen und einen furchtbaren Juckreiz verursachen. Dieser beginnt meist an den Zehenzwischenräumen. Wenn man sein Tier genau untersucht, so kann man kleine orangefarbene Punkte feststellen. Da die Milben nicht nur Tiere sondern auch Menschen befallen, ist der Gang zum Tierarzt unerlässlich. Gegen diese Plagegeister gibt es zwischenzeitlich eine schnellwirkende Spritze, so dass das oft nicht mögliche Baden bei der Katze entfällt. Wie der Name schon sagt, halten sich Milben vorwiegend im Gras auf, so dass eine freilaufende Katze sehr leicht davon befallen werden kann.
Bandwürmer
Dieser befällt vor allem Katzen, die Mäuse oder Vögel nicht nur fangen, sondern auch verzehren. Der Bandwurm selbst kann nicht von Tier zu Tier oder von Tier zu Mensch übertragen werden. Er braucht immer einen Zwischenwirt. Hierzu eignet sich ganz besonders der Floh. Nach einer erfolgreichen Flohbehandlung sollte somit immer eine Wurmkur stattfinden. Auch die Verfütterung von rohem Fleisch oder Fisch kann die Ursache für den Bandwurmbefall sein. Erkennbar ist der Bandwurm, wenn sich im Kot oder am After des Tieres kleine weiße „Reiskörner“ befinden. Im fortgeschrittenen Stadium magern die Tiere ab und der Bauch ist fest und aufgetrieben. Hier ist schnellstmögliche Hilfe angesagt, da ein Ausbreiten des Bandwurmes einen qualvollen Tod zur Folge haben kann. Bekämpfen kann man den Bandwurm ausschließlich über den Tierarzt, dem hierfür Tabletten oder Spritzen zur Verfügung stehen.
Spul- und Hakenwürmer
Diese Innenparasiten sind im Kot des Tieres deutlich zu erkennen. Zur Bekämpfung dieses Wurmbefalls verabreicht der Tierarzt ebenfalls Tabletten, Pasten oder Spritzen.