Der Hund ist ein geselliges Rudeltier, die Katze dagegen ein zurückhaltendes, zum Einzelgänger neigendes Individualwesen. Daraus ergeben sich gegensätzliche Verhaltensweisen, die in unserer menschlichen Umwelt natürlich auch mit unterschiedlichen Gefahren konfrontiert werden.
Ein moderner Haushalt birgt eine Reihe von Gefahrenquellen für die vierbeinigen Mitbewohner, wenn wir uns nicht bemühen, unsere häusliche Umgebung einmal aus der Tierperspektive zu betrachten. Das setzt voraus, dass wir ihre Lebensbedürfnisse kennen und richtig einschätzen bzw. ihre artspezifischen Verhaltensweisen uns vertraut sind.
Die Katze zieht sich gern und häufig zu beschaulicher Ruhe zurück. Dazu sucht sie entweder hochgelegene Beobachtungsplätze oder dunkle Verstecke auf. Man sollte also im Haus nie Türen von selten benutzten Kammern oder Abstellmöglichkeiten auch nur für einen kurzen Moment unbeobachtet offen stehen lassen. Auch gegen den ständig zunehmenden Verkehr besitzen unsere Haustiere natürlich kein angeborenes Schutzverhalten. Lernprozesse durch Erfahrungen scheiden von vornherein aus, da fast alle gemachten Erfahrungen einmalig sind, und meist mit dem Tode des Tieres enden. Wir haben hier besonders grosse Verantwortung gegenüber dem Tier.
Nur etwa 20 % unserer Haushunde sind wirklich verkehrssicher. Deshalb ist es besser, wenn sie uns nur angeleint auf die Straße begleiten. Viele Hunde würden sich unbesonnen und blindlings in den Verkehr stürzen, um irgendeinem Rad, Motorrad oder Auto hinterher zurasen. Hier hilft nur strengste Erziehung von klein auf, Kommandohörigkeit und Leinenfähigkeit. Fährt der Hundebesitzer selbst Auto, gilt es für ihn, besonders umsichtig zu sein. Oft folgt das Tier seinem Herrchen oder Frauchen bis zur Garage und setzt sich abwartend vor das Fahrzeug. Beim Herausfahren wird er dann womöglich überrollt, denn der Fahrer sieht es aus seinem Blickwinkel nicht mehr.
Katzen setzen sich besonders gern unter das vorm Haus, manchmal nur kurzfristig abgestellte Fahrzeug. Niemals dürfen Tiere im Kofferraum untergebracht werden! Unterwegs bei einer Rast werden die Tiere auf jeden Fall nur angeleint aus dem Fahrzeug gelassen. Auf Verkehrsstraßen nie mit dem Hund zur Straßenseite aussteigen. An warmen Tagen dürfen Tiere im geparkten Auto nie alleingelassen werden, da dort schnell Temperaturen bis zu 70 Grad herrschen können. Nach 20 Minuten könnten die Tiere bereits einen Hitzschlag erleiden. Auch ein spaltbreit offenes Fenster reicht dann nicht aus.
Die 1000 kleinen Dinge
Katzen und junge Hunde sind außerordentlich erkundungsfreudig und beobachten ihre Umwelt und jeden Vorgang äußerst genau – selbst wenn sie vor sich hinzudösen scheinen. Daher bleiben keine von uns unaufmerksam liegengelassenen Knöpfe, Nadeln, Fädchen, Nägel, Reißzwecken oder ähnliches von den Tieren unbeobachtet. Sie versuchen, die Dinge sofort im Spiel zu erkunden. Eingefädelte Nähnadeln, lose Bindfäden und Garn- und Wollreste erwiesen sich als besonders gefährlich. Aber auch Gummiringe, Spielzeug wie kleine Bälle, Gummitiere, Lametta oder gar zum Hineinkriechen verführende Plastikbeutel (Erstickungsgefahr) sind für die Tiere äußerst riskant. Tiere nehmen manchmal auch Zigaretten- und andere Tabakreste auf, wobei das Nikotin zu Vergiftungen führen kann.
Es liegt in unserer Hand und unserem verantwortungsbewussten und umsichtigen Handeln, unsere Hausfreunde Katze und Hund weitgehend vor jeglichem Schaden zu bewahren.
Gefahren für Hunde
Am meisten gefährdet sind junge Hunde. Ihnen wird meistens ihre Neugierde oder ihr Spieltrieb zum Verhängnis.
Herumliegende Gegenstände – Reißnägel können in die Pfoten eingetreten, Nähnadeln mit Faden können verschluckt werden.
Plastiktüten – der Hund kann hineinkriechen und ersticken.
Offenstehende Schranktüren – Gefahr der Erstickung durch Einsperren.
Planschbecken – Planschbecken und stationäre Swimmingpools bringen Gefahren, besonders für den spielfreudigen Junghund. Auch wenn die Tiere schwimmen können, ertrinken sie nicht selten infolge Erschöpfung, da der Gummirand des Planschbeckens für sie zu hoch liegt oder sie in ihrer Panik im Becken die rettenden Stufen nicht entdecken. Ein kleines, bei Abwesenheit des Menschen auf die Wasseroberfläche gelegtes Holzfloß, hat schon manches Tier vor dem Ertrinken gerettet.
Weihnachtsbaum – Verschlucken von Lametta, Verbrennungen (Zimmerbrand) durch umgestoßene Kerzen.
Vergiftungen – ausgelaufenes Autoöl, Heizöl und Farben enthalten oft giftige Substanzen. Geraten diese Öle ins Fell des Hundes und er versucht, sich durch Lecken davon zu befreien, so kann es zu schweren Vergiftungen kommen.
Elektrokabel – Beim Anknabbern von Stromkabeln kann es zu Schlägen und Verbrennungen kommen.
Küche – hier lauern tausend Gefahren. Deshalb gilt: wenn gekocht wird, hat der Hund in der Küche nichts zu suchen.
Hund im Auto – Beim Autofahren sollte der Hund auf der Rückbank untergebracht werden, die durch eine entsprechende Abtrennung vom Fahrerbereich gesichert ist. Das freie Herumklettern im Auto verstößt gegen die eigene Sicherheit und die Strassenverkehrsordnung. Auch wenn die Strassenverkehrsordnung nicht speziell etwas über Hunde aussagt, so ist der Hund juristisch, wie auch andere Tiere, eine Sache. Und eine Sache ist im Auto verkehrssicher zu „verstauen“.
Niemals bei hohen Außentemperaturen einen Hund im Auto zurücklassen. Auch auf Reisen, wenn der Hund anfängt zu hecheln, ist Gefahr im Verzug. Als Sofortmaßnahme durch Kühlung die Körpertemperatur absenken.
Stehende Gewässer – Regenpfützen können aus Autos ausgelaufenes Öl oder Benzin enthalten. Stehende Gewässer in öffentlichen Anlagen bergen die Gefahr der Botulismusinfektion in sich, eine Bakterieninfektion, die zu Übelkeit, Apathie und Haarausfall führt. Auch der Kot der in und auf dem Wasser lebenden Tiere kann das Gewässer verseuchen.
Gefahren für Katzen
Am meisten gefährdet sind junge Katzen. Ihnen wird meistens ihre Neugierde oder ihr Spieltrieb zum Verhängnis. Aber auch ausgewachsene Katzen sind im Haus und außerhalb der Wohnung vielen Gefahren ausgesetzt.
Diebstahl – eine irgendwo aufgegriffene Katze mitzunehmen und gar zu behalten, erfüllt bereits den Tatbestand des Diebstahls. Es gibt leider aber auch professionelle Katzendiebe, die diese Tiere über Zwischenhändler für Tierversuche verkaufen. In letzter Zeit nehmen auch die sogenannten „schwarzen Messen“ zu. Ein grausames Ritual ist hierbei die Tötung vor allem schwarzer Katzen.
Kippfenster – sind für Katzen nicht selten riskant. Sie versuchen durchs gekippte Fenster hinauszugelangen, klemmen sich ein und können sich so gefährliche, wenn nicht sogar tödliche Quetschungen der Wirbelsäule und der inneren Organe zuziehen. Vorbeugen kann man, indem man ein passendes Drahtgitter zuschneidet und in diesen Spalt einpasst. Derartige Schutzkonstruktionen sind auch im Fachhandel erhältlich.
Laufende Ventilatoren – stellen für die Tiere ein verlockendes Spielzeug dar – Verletzungen sind die Folge.
Herumliegende Gegenstände – Reißnägel und Glasscherben können in die Pfoten eingetreten werden. Nähnadeln mit Faden können verschluckt werden.
Plastiktüten – die Katze kann hineinkriechen und ersticken.
Waschmaschine und Geschirrspüler – vor Inbetriebnahme prüfen, ob die Katze nicht darin liegt.
Schubladen und Schranktüren – locken ebenso, wie offene Ofentüren, Ofenröhren und Backröhren als wärmende Verstecke – Gefahr der Erstickung durch Einsperren.
Weihnachtsbaum – Verschlucken von Lametta, Verbrennungen (Zimmerbrand) durch umgestoßene Kerzen.
Verbrennungen – Das große Wärmebedürfnis der Katze birgt allerlei Gefahrenmomente für sie in sich. In Funktion befindliche Öfen, Heizungen, elektrische Heizgeräte, Kochplatten und Bügeleisen ziehen die wärmeliebenden Katzen unweigerlich an und verleiten sie zum ausgiebigen Schlaf in deren Nähe. So manches Katzentier hat sie mit sengendem Fell oder angerösteter Haut fluchtartig verlassen. Auch Töpfe mit kochenden Flüssigkeiten können durch allzu anschmiegsame Katzen zum überschwappen oder Umstürzen gebracht werden und Verbrennungen hervorrufen.
Vergiftungen – ausgelaufenes Autoöl, Heizöl und Farben enthalten oft giftige Substanzen. Geraten diese Öle ins Fell der Katze und sie putzt sich, so kann es zu schweren Vergiftungen kommen. Weiterhin gehören zu den gefährlichen, gifthaltigen Stoffen Holzimprägnierungsmittel, Kalk, Zement, Düngemittel, Rattengifte, Schneckengifte und die zur Obstbaumbestäubung verwendeten Spritzmittel. Aber auch mit dem als Frostschutzmittel im Auto verwendeten Glysantin müssen wir sehr sorgsam umgehen, da es leicht süßlich schmeckt und eventuelle Pfützen von Katzen aufgeleckt werden könnten.
Vergiftungen durch Pflanzen – In der Natur wird es für die Katzen kaum Probleme mit giftigen Pflanzen geben, da freilaufende Katzen weder aus Grünfuttermangel noch aus Langeweile Pflanzen anknabbern. Anders ist es dagegen auf Balkons und in Wohnungen. Sowohl Schnittblumen, als auch fertiggekaufte Stroh- oder Trockenblumensträuße sind sehr oft mit giftigen Substanzen haltbar gemacht oder gefärbt. Viele der in fast jedem Haushalt vorhandenen Zimmerpflanzen (z. B. Efeu, Dieffenbachia, Philodendrohn, Alpenveilchen, Oleander, Christrose, Maiglöckchen, Osterglocke, Narzisse, Schneeglöckchen usw.) bergen die Gefahr der zum Teil sogar tödlichen Vergiftung Für Katzen. Hier hilft nur die Verbannung dieser Pflanzen aus dem Wohnbereich.
Töten durch Jäger – eine Katze, die 300 Meter vom letzten Haus entfernt beim Wildern angetroffen wird, darf der Jäger abschießen.
Elektrokabel – Beim Anknabbern von Stromkabeln kann es zu Schlägen und Verbrennungen kommen.
Wasser – keine Katze (mit Ausnahme der Türkisch Van) geht freiwillig ins Wasser. Allerdings kann es beim Spielen schon einmal zu einem Ausrutscher kommen. Gefahren lauern bei halbgefüllten Badewannen, Regentonnen und Swimmingpools. Natürlich können Katzen schwimmen, aber glatte Ränder, die keinen Halt bieten, bedeuten den Tod durch Ertrinken. Deshalb halbgefüllte Badewannen nicht unbeaufsichtigt lassen, Regentonnen, die nicht bis an den Rand gefüllt sind, abdecken. Das gleiche gilt für Schwimmbecken – hier hilft eine schräg hineingelegte Rampe (Brett mit kleinen Querleisten) die auch Igeln und anderen Tieren das Leben retten kann.
Küche – hier lauern tausend Gefahren. Deshalb gilt: wenn gekocht wird, hat die Katze in der Küche nichts zu suchen.
Arzneimittel – gut unter Verschluss halten. Die glitzernden Packungen oder bunten Pillen verleiten die Katze zum Spielen. Viele Schlaf- und Beruhigungsmittel enthalten neben für die Katze giftigen Substanzen oft auch Baldrian, das die Katzen zum lecken verleitet. Aspirin oder ähnliche Medikamente können u. U. für die Katze tödlich sein.
Katzen im Auto – Transport grundsätzlich nur in einem ausbruchsicheren Behälter. Das freie Herumklettern im Auto verstößt gegen die eigene Sicherheit und die Straßenverkehrsordnung. Auch wenn die Straßenverkehrsordnung nicht speziell etwas über Katzen aussagt, so ist die Katze juristisch, wie auch andere Tiere, eine bewegliche Sache. Und eine Sache ist im Auto verkehrssicher zu verstauen. Niemals bei hohen Außentemperaturen eine Katze im Auto zurücklassen. Auch auf Reisen, wenn die Katze anfängt zu hecheln, ist Gefahr im Verzug. Als Sofortmaßnahme durch Kühlung die Körpertemperatur absenken.
Halsbänder – Einer Katze überhaupt ein Halsband anzulegen, ist nicht sehr artgerecht. Sie aber dann mit diesem Halsband alleine ins Freie zu lassen, kann einem Todesurteil gleichkommen. Die Katze, die auf Bäume klettert oder unter Zäunen und Sträuchern hindurchläuft, kann mit dem Halsband hängen bleiben und sich strangulieren. Wenn einmal ein Flohhalsband notwendig sein sollte, so ist darauf zu achten, dass ein Teil dieses Bandes (mindestens 2 cm) aus Gummiband besteht, so dass die Katze im Notfall das Halsband über den Kopf abstreifen kann. Absolute Sicherheit ist gegeben, wenn man dieses Stück Gummiband noch bis zur Mitte einschneidet, so dass das Band auf beim kleinsten Hindernis reißt.