Mehr Rücksicht auf scheue Streuner
Eine der Herzensangelegenheit der Tierhilfs- und Rettungsorganisation e.V. (Thro) ist es scheue, entlaufene Hunde einzufangen. Die meist aus dem Ausland stammenden Tiere, nutzen oftmals jede sich bietende Gelegenheit um aus den ungewohnten neuen Grenzen auszubrechen. Sei es nun das Halsband oder der Zaun, der sie von den ihnen doch so vertrauten Straßen trennt. Einige von ihnen mussten in ihren Ursprungsländern schlechte Erfahrungen mit Menschen machen und haben ihr Vertrauen in diese gänzlich verloren. Der kleinste Schrecken kann ausreichen und der Hund ist, bei ungenügender Sicherung, über alle Berge.
Die Tierhilfs- und Rettungsorganisation, seit Jahren Kooperationspartner vom Bund Deutscher Tierfreunde e.V., hat für solch scheue Hunde eine Einfangmethode entwickelt, bei dem eine Falle vor Ort ständig aus unweiter Entfernung über Monitore überwacht und durch eine Fernbedienung ausgelöst wird. Nur so kann garantiert werden, dass die Falle nicht durch andere Tiere ausgelöst wird, was den Hund erschrecken und verjagen könnte. Viele ehemaligen Straßenhunde kennen die herkömmlichen, selbst auslösenden Fallen bereits und sind ohnehin schon misstrauisch. Auch kann durch das gezielte Auslösen der Falle vermieden werden, dass sich der Hund beim Herabfallen des Schiebers verletzt. Bevor der Hund eingefangen werden kann, muss der er allerdings eine feste Futterstelle haben, welche er regelmäßig besucht.
So gelang es dem Team der Thro auch kürzlich wieder einen verängstigten Mischling, der zuvor monatelang umherirrte, einzufangen. Auch er schien Hundefallen schon zu kennen und es dauerte lange, bis er sich weit genug hinein wagte um ihn sicher fangen zu können. Der wuschelige Hund war übersät mit Zecken und bedurfte zu aller erst tierärztliche Behandlung.
Für das Team der Thro bedeuten diese Einfangaktionen viele schlaflose Nächte vor dem Monitor lauern und vor allem viel Geduld beweisen. Doch zahlen sich die enorme physische und auch psychische Anstrengung aus, wenn der Hund endlich in Sicherheit ist.
Und auch hier ist die Frage oft unklar, wer für die entstehenden Kosten aufkommt. Die Vereine, welche die Hunde herbrachten, schieben die Verantwortung meist auf die Pflegestellen ab, welche sich finanziell ebenfalls überfordert und alleingelassen fühlen. In einigen Fällen lässt sich niemand ermitteln, der mit dem Hund in Verbindung stehen könnte.