Kein Herz für Tiere

Die Wirtschaftskrise ist unübersehbar und trifft auch die Tierheime in Deutschland. Nahezu alle deutschen Tierheime berichten über steigende Kosten und sinkende Einnahmen. Der Tierschutz kämpft. Auch die BDT-Tierherberge in Kamp-Lintfort ist davon betroffen. Doch macht zusätzlich die Stadtverwaltung der Tierherberge  das Leben schwer.

Ohne Vorwarnung hat die Stadt Kamp-Lintfort die Pachtgebühren für das Tierheimgelände angehoben – auch teilweise rückwirkend. Rund zehn Prozent mehr sollen bezahlt werden. Diese legale Erhöhung trifft den Tierschutz in einem mehr als ungünstigen Moment. Der Bau des neuen Tierschutzhauses ist gerade abgeschlossen und die finanziellen Belastungen waren durch die Krise am Bau höher als geplant. Nun kommt noch die Erhöhung der Pachtgebühr hinzu.

Gleichzeitig wird an dem neuen Containerdorf direkt neben dem Tierheim weiter gebaut. Hatten die Tierschützer damals vom Bauprojekt direkt neben dem neuen Tierschutzhaus zunächst nur aus den Medien erfahren, so blieben alle späteren Proteste ungehört. Die Stadt beharrte auf dem Bauprojekt. Nun stehen die Container direkt an der Grundstücksgrenze.  Unverständlich, da doch gleichzeitig die Zahl der Flüchtlinge rückläufig ist. Die Fakten: Im Jahr 2023 stellten noch 330.000 Menschen einen Asylantrag, im Jahr 2024 sank die Zahl auf 230.000. Und sie sinkt weiter. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres zählte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 97.000 Erstanträge. Das ist ein deutlicher Rückgang, der in den Städten und Gemeinden spürbar wird.

Jede fünfte Kommune hat bei einer bundesweiten Umfrage sogar angegeben, dass sie gar keine größeren Schwierigkeiten mehr hat, Flüchtlinge unterzubringen. Mehr als die Hälfte der NRW-Kommunen meldete, dass sich die Unterbringungssituation im vergangenen Jahr verbessert habe. 35,2 Prozent sehen keine Veränderung, 8,5 Prozent eine Verschlechterung. Andere Bundesländer wie etwa Bayern haben bereits die Schließung von Asylunterkünften angekündigt. In Kamp-Lintfort scheint der Trend nicht angekommen zu sein. Eine unsichere Lage für die Tierherberge.

Eine weitere große Belastung sind die gestiegenen Kosten der tiermedizinischen Versorgung der Tiere. Das spielt nicht nur eine direkte Rolle bei den Unterhaltskosten, sondern sorgt zusätzlich zu Druck durch Tierhalter, die sich die Behandlung ihrer Haustiere nicht mehr leisten können. Teilweise mit falschen Angaben werden kranke Haustiere in der Tierherberge abgegeben. Und dann bleiben die Tierarztkosten beim Verein.

Seit Oktober 2021 haben sich die Tierarztkosten der wichtigsten Behandlungen teilweise verdoppelt. Einige davon sind sogar um 163 % teurer geworden, berichten Tierärzte. Eine Behandlung, die noch vor wenigen Jahren gerade mal 50 € gekostet hat, kostet heute weit über 100€. Für eine Operation, die im Jahr 2020 noch bei 685€ lag, werden heute mehr als 1.200€ fällig. Ein Kostendruck, der manche Tierhalter zwingt, ihre geliebten Haustiere in den Tierschutz abzuschieben. Eine Katastrophe.

Natürlich gibt es noch die anderen Belastungen: Gestiegene Energiekosten, höhere Personalkosten und aufgestockte Kosten für die Ernährung. Das Alles bei gleichzeitig sinkenden Einnahmen durch Spenden oder Mitgliedschaften. Die Wirtschaftskrise trifft die Tierheime und die Tierherberge voll. Eine kaum bewältigbare Lage.

An der Kostenschraube lässt sich bei allen Sparmaßnahmen kaum schrauben. Also bleibt nur die immer wiederkehrende Bitte um Hilfe und Unterstützung. Die Tiere brauchen uns Menschen und ihre Hilfe.

Jede Spende, jeder Euro zählt:

Bund Deutscher Tierfreunde e.V.

Volksbank Niederrhein

IBAN  DE44 3546 1106 0128 7840 20

PayPal           verwaltung@bund-deutscher-tierfreunde.de

Für dich vielleicht ebenfalls interessant …