Containerdorf direkt neben der Tierherberge belastet Mensch & Tier

Ohne Vorwarnung hat die Politik in Kamp-Lintfort zugeschlagen: Opfer diesmal die BDT-Tierherberge am Drehmannshof. Direkt an der Grundstücksgrenze entsteht ein Containerdorf für 200 Geflüchtete – Ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse von Mensch und Tier. Sicherheits- und Schutzzonen werden einfach missachtet und der schnellen Entscheidung geopfert. Mit einer Vorlaufzeit von nur 15 Tagen wurde die Tierheimleitung über das Vorhaben informiert. Zu wenig Zeit, um entschieden gegen diese Entscheidung des SPD geführten Ratshauses vorzugehen. Selbst die CDU-Opposition sprach von einer „Basta-Politik“.

Am 4. März erreichte die Tierherberge die lapidare Pressemitteilung der Stadtverwaltung: „Insgesamt sollen 50 Container für jeweils max. vier Personen aufgestellt werden. Jeder Wohncontainer verfügt über eine eigene Sanitäreinheit und eine Pantryküche. Die Kosten für die Errichtung der neuen Flüchtlingsunterkunft am Drehmannshof belaufen sich auf rund 1,6 Mio. Euro. Der Rat der Stadt soll am 19.03.2024 über die Maßnahme entscheiden. Die Inbetriebnahme der neuen Unterkunft ist für die zweite Jahreshälfte vorgesehen.“ Und natürlich wurde am 19. März trotz aller Einsprüche und Bedenken der Beschluss zum Bau gefällt.

Besonders für die Tiere und insbesondere die Hunde in der Tierherberge bedeutet die Containersiedlung eine starke Belastung. Das gerade erst gebaute und fast fertiggestellte Hundehaus mit Quarantänestation befindet sich direkt neben der Dorfgrenze. Gerade diese aus oft schwierigen Verhältnissen stammenden Tiere brauchen Ruhe und ein stressfreies Umfeld. Diese sind jedoch nicht mehr gegeben. Es drohen Bellkonzerte und nächtliche Zwischenfälle, da die Tiere nicht mehr zur Ruhe kommen und schlafen können. Aggressives Verhalten ist abzusehen.

Zudem ist die Situation für die geflüchteten Menschen unzumutbar. Ihre Nachtruhe wird durch lautes Bellen gestört werden. Neben der Lärmbelästigung drohen auch Geruchsbelästigungen. Zudem ist das Containerdorf eingepfercht zwischen einer Hauptverkehrsstraße, dem Tierheim und einem Hundetrainingsplatz für Schutzhunde mit laufendem Schusstraining, um die Schutzhunde schießfest zu machen. Kein sinnvolles Umfeld für geflüchtete Menschen. Außerdem gab und gibt es mehr als zehn Alternativplätze für die Container.

Das Team der Tierherberge ist enttäuscht von der Entscheidung des SPD-geführten Stadtrats. Die Tiere werden der Ruhe in ihrem Refugium beraubt und unnötigem Stress ausgesetzt; die geflüchteten Menschen werden unnötige Belastungen erleiden müssen. „Leider wurde der Verein durch die Vorentscheidung der Stadt überrumpelt und in nur etwas mehr als zwei Wochen konnten nicht die notwendigen Schritte, um die Fehlentscheidung zu verhindern, eingeleitet werden. So waren wir schweren Herzens gezwungen, uns der Entscheidung zu beugen. Ein trauriger Tag für die uns anvertrauten und geretteten Tiere und für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich täglich für die geschundenen Hunde, Katzen und Co einsetzen“, so die BDT-Stellungnahme. Gleichzeitig wurde die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass die Stadtverwaltung zumindest ihre Zusagen für Unterstützung zum Schutz der Tiere einhält.

Auch Tierschützer und Tierfreunde in Kamp-Lintfort sind nicht untätig geblieben. Sie haben eine Petition im Internet gestartet, die bisher fast 2.500 Menschen unterschrieben wurde. Auch haben sie einen Flashmob auf dem geplanten Terrain aus Protest durchgeführt. Für all diese Bemühungen bedankt sich das BDT-Team herzlich bei den Menschen.

Leider hat alles nichts genutzt. Mit der Kälte der politischen Macht wurde die Entscheidung durchgesetzt. Jetzt bleibt nur das Prinzip Hoffnung.

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