Tiertransporte

Offizielle Transportzahlen der UN

 

Jährlich werden 50 Milliarden Tiere lebendig transportiert. Die Strecken ziehen sich über den gesamten Globus. Zwischen Herkunfts- und Bestimmungsland liegen in der Regel tausende Kilometer über Land und Meer. Die Tiere sind allen denkbaren Strapazen ausgesetzt. Kaum eine Tierart wird dabei verschont. Ob Frösche für Frankreich, Pferde für Italien, Bullen für Libanon, Ziegen für Saudi-Arabien, Schweine für Kanada. Die Transporte entsprechen häufig nicht den gesetzlichen Vorgaben. Selbst bei Einhaltung der Gesetze sind die Leidenswege der Tiere unvorstellbar. Rund 200 000 lebende Rinder gehen jedes Jahr aus der EU zum Schlachten in den Nahen Osten. Unter ungeheuren Strapazen werden sie per LKW und Schiff tage-, manchmal wochenlang meist in den Libanon transportiert und dort ohne Betäubung geschlachtet. Nicht auszuschließen ist, dass ein Teil der Tiere über das offizielle Zielland Libanon in andere Länder des Mittleren Ostens verbracht wird. Spitzen-Exporteur Deutschland. Die größten Profiteure sind Deutschland, Frankreich und Irland. Im Jahr 2003 exportierte Deutschland 96 722 »Schlachtrinder« und im Jahr 2004 sogar 112 726 Tiere in den Libanon. Die Händler erhalten für jedes ausgeführte Tier bis zu 231 Euro an so genannter Exporterstattung, zusätzlich zum Verkaufserlös. Rund 60 Millionen Euro gibt die EU jährlich dafür aus

Haltlose Begründungen
Es versteht sich von selbst, dass dieser grausame Handel mit lebenden Tieren, den jeder EU-Bürger wohl oder übel mitfinanziert, ethisch in keiner Weise zu rechtfertigen ist. Aber auch die wirtschaftlichen Begründungen erweisen sich als immer haltloser. Der so genannte Rindfleischberg in der EU ist abgebaut, der Markt muss nicht mehr durch Exporte entlastet werden. Gemäß dem Abkommen der Welthandelsorganisation wurden die Exportsubventionen und damit auch die Lebendtierexporte in den letzten Jahren bereits schrittweise reduziert, so dass bei einer völligen Streichung dieser Subventionen nur geringe ökonomische Auswirkungen zu erwarten sind.

Dafür müssen wir uns einsetzen:

  1. Sofortige Streichung der EU-Exporterstattungen für „Schlachttiere“
  2. Lebendtransporte nur noch bis zum nächsten Schlachthof
  3. Verbot von grenzüberschreitenden Transporten
  4. Maximale Transportdauer begrenzt auf 4 Stunden
  5. Effektive Kontrollen in allen Phasen des Transports
  6. Sachkundebescheinigungen für Fahrer nur nach Lehrgang und Prüfung Konsequente strafrechtliche Verfolgung und Bestrafung bei Verstößen gegen das Tierschutzgesetz
  7. Verhandlungen innerhalb der WTO (=Welthandelsorganisation) mit dem Ziel, international verbindliche Tierschutzstandards festzulegen und Transporte von Tieren Schritt für Schritt einzuschränken