Lasst Dorie im Meer

Zum Filmstart von „Findet Dorie“ droht Run auf Paletten-Doktorfische – Kinderfilme lösen oft Boom aus – Im Internet blüht bereits der Handel – Zoohändler geht mit gutem Beispiel voran und stellt Verkauf ein

findet-dorie-disney-pixarDer neue Disney- Animationsfilm „Findet Dorie“ kommt in diesen Tagen in die deutschen Kinos und könnte für die Paletten-Doktorfische, zu denen Dorie gehört, dramatische Folgen haben.  Wir appellieren deshalb an alle Kinder und ihre Eltern: Lasst Dorie im Meer. Schon nach dem ersten Animationsfilm „Findet Nemo“, der 2003 in die Kinos kam, wollten derart viele Kinder einen Clownfisch haben, dass die Nachzucht verstärkt wurde, um die gestiegene Nachfrage zu befriedigen. Bei Paletten-Doktorfischen ist die Situation besonders dramatisch, da die Vermehrung in Gefangenschaft erstmals in diesem Jahr gelungen ist und es sich deshalb im Verkauf um Wildfänge handelt. Allein beim Fang und Transport sterben nach Schätzungen bis zu 80 Prozent der Fische.

Meeres-Zierfische wie Dorie sind kein Kinderspielzeug. Sie brauchen besonders viel Pflege, viel Platz in einem großen Aquarium und erfahrene Halter. Erwachsene Tiere werden bis zu 30 cm groß. Diese Fischart belegt unter den meistgehandelten Zierfischarten den achten Platz.

In den USA ist nach dem erfolgreichen Filmstart die Nachfrage nach den beliebten Zierfischen nach ersten Berichten schnell gestiegen. Dies ist auch bei uns in Deutschland zu befürchten. Mit teils dramatischen und skurrilen Folgen. Zur Hochphase der ‚Nemo‘-Welle spülten beispielsweise etliche Kinder ihre Fische durch die Toilette, um ihnen wie im Film die Freiheit zu schenken.

Im Internet blüht bereits der Handel mit Paletten-Doktorfischen . Bei ebay reichen die Angebote von 30 bis 80 Euro pro Fisch, wobei bereits unverhohlen mit dem Film geworben wird- ein Beispiel: „Suchen ein neues größeres Zuhause für unsere Dorie. Sie ist sehr verträglich mit anderen Fischen und bei bester Gesundheit.“ Beim Fachhandel schwanken die Preise je nach Größe zwischen 56 und 98 Euro pro Fisch. Das es auch anders geht, zeigt ein großer österreichischen Zoofachhändler. Bei Megazoo Österreich heißt es: „Wir verzichten ab sofort auf den Verkauf von Palettendoktorfischen und setzen damit ein deutliches Zeichen zur Erhaltung dieser seltenen Fischart“.

Foto: Copyright Disney-Pixar

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